Ein Gerät wie die Apple Watch bringt Herausforderungen mit sich, insbesondere wenn man die beschränkten Möglichkeiten von Apples (derzeitigem) WatchKit berücksichtigt.
Die Kommunikation mit der Watch ist nicht sehr schnell und verbraucht eine Menge Strom, und da Apps auf dem iPhone und nicht auf der Watch selbst laufen, muss jede einzelne Information hin- und hergeschickt werden. Es bietet sich also derzeit nicht unbedingt an, damit beipielsweise längere Listen zu laden oder dauerhafte Verbindungen zum Server zu unterhalten.
Es gibt außerdem ein festgelegtes, sehr übersichtliches Set von Nutzerschnittstellen-Elementen, die man mit der Watch benutzen kann. Das ist besonders im Hinblick auf die Lautstärkeregelung sehr schade. Ideal wäre es, die Lautstärke mithilfe der Digitalen Krone regeln zu können, doch leider ist das bisher nicht möglich.
Aufgrund der oben beschriebenen Einschränkungen macht es also wenig Sinn, beispielsweise längere Listen mit tausenden von Alben zu durchbrowsen (auch Apples eigene Apps sind in diesem Punkt begrenzt). Apples allgemeine Richtlinie ist, nur Aufgaben durchzuführen, die nicht länger als 10 Sekunden brauchen, da danach der Arm schnell müde wird.
iPeng versucht mit seinem aktuellen Design, die idealen Punkte inmitten all der Einschränkungen zu finden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Hier sind einige Eigenschaften:
“Checks” als Ausgangspunkt
Durch den wabenartigen Starbildschirm zu navigieren ist kompliziert und zeitaufwendig. Die einfachere Art, eine App zu starten, ist durch einen Check.
iPengs Check zeigt Dir einen „NowPlaying“-Bildschirm, wenn Du ihn berührst, startet die App.
Derzeit können WatchKit-Checks keine aktiven Elemente steuern, es gibt daher keine Tasten oder andere Steuerelemente, obwohl wir sie gerne hätten.
Scrollende Songtitel mit eigenem Font
Apples vorgegebene Schriftart auf der Watch ist für eine gute Lesbarkeit mit kleinen Schriftgrößen optimiert. So lässt sich die größtmögliche Anzahl (lesbarer) Zeilen auf dem Display erreichen, es ist jedoch nicht die ideale Lösung, wenn man – wie iPeng – nur ein oder zwei Zeilen anzeigen will, da sehr schnell die Breite des Displays überschritten wird. Deshalb benutzt iPeng eine andere Schriftart mit geringerer Lauflänge und dafür eine größere Schriftgröße. Um längere Titel anzeigen zu können, scrollt die Titelzeile.
Seiten-basiertes Layout
iPeng verfügt über ein Seiten-basiertes Layout, hat also keine hierarchische Menü-Struktur. Dies kennt man bereits vom Layout des “NowPlaying”-Screens, es ist aber für die Apple Watch noch entscheidender. Denn Seiten-basierte Apps können kein hierarchisches Menü wie das Hauptmenü des iPhones haben, diese Option fällt also für zusätzliche Funktionen (wie z.B. Search) weg. Ein hierarchischer Aufbau hätte jedoch bedeutet, dass man wesentlich länger gebraucht hätte, um zum “NowPlaying”-Screen zu gelangen – keine gute Option, wenn man bedenkt, dass man diesen vermutlich 90% der Zeit benutzen wird.
iPeng stellt die wichtigsten Eigenschaften in den Vordergrund – was manchmal leider bedeutet, dass weniger wichtige schwerer zugänglich werden.
Geschwindigkeit
Um die optimale erreichbare Geschwindigkeit zu ermöglichen, verzichtet iPeng manchmal auf vollständige Informationen. Auf dem iPhone hält iPeng eine permanente Verbindung zum Server, was iPeng erlaubt, permanent verschiedene Parameter zu überwachen und so auch ständig über die Funktion der Squeezeboxen informiert zu sein. Aber diese Verbindung herzustellen braucht im Durchschnitt 7 Sekunden. Wenn man dann noch einige Sekunden addiert, um die App zu starten, endet man bei einer Dauer, die sogar die geplante Zeit für die gesamte Interaktion überschreiten dürfte. Also sucht iPeng mit der Watch immer den schnellstmöglichen Weg, um auf Information zuzugreifen oder einen Befehl auszuführen. Das bedeutet manchmal, dass einige Informationen verkürzt sind oder später geupdatet werden (zum Beispiel Bildmaterial), gleichzeitg ist es aber dadurch vermutlich auch die schnellste Fernbedienungs-App, die derzeit verfügbar ist.
Was bringt die Zukunft?
Die Apple Watch ist ein neues Produkt und wir werden sehen, wie sie sich in der Zukunft weiterentwickeln wird und welche Pläne für die Anwendung uns noch erwarten, aber für den Moment, denken wir, bietet iPeng ein wirklich gutes UI für die schnelle Steuerung Deiner Player mit der Watch.
Inzwischen hat Apple auch watchOS 2.0 für den Herbst angekündigt und dieses wird einige größere Änderungen mit sich bringen. Die wahrscheinlich wichtigste ist, dass Apps dann tatsächlich auf der Watch laufen, nicht mehr auf dem iPhone. Dies wird vermutlich der Geschwindigkeit der meisten Funktionen helfen, auch wenn es in anderen Fällen evtl. sogar Funktionen langsamer machen kann (z.B. wenn viel Kommunikation mit dem iPhone notwendig ist). Alles in allem würde ich erwarten, dass der größte Fortschritt weniger in Geschwindigkeitsverbesserungen bestehen wird als vielmehr in der Nutzung der Krone.